Die richtige Rechtsform aus steuerlicher Sicht: GbR, GmbH oder UG

Warum die Rechtsform steuerlich so wichtig ist
Die Entscheidung für eine Rechtsform ist nicht nur eine juristische, sondern hat weitreichende steuerliche Auswirkungen. Sie bestimmt, wie deine Gewinne versteuert werden, welche Steuerarten auf dich zukommen und wie hoch dein persönliches Risiko ist. Ein falscher Schritt kann später teuer werden – oder du verpasst steuerliche Vorteile.
Die drei Rechtsformen im Überblick
GbR – Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Die GbR ist ideal für kleine Teams oder Freiberufler mit geringem Risiko. Gewinne werden direkt auf die Gesellschafter verteilt und unterliegen der Einkommensteuer. Es fällt keine Körperschaftsteuer an, dafür haftet jeder Gesellschafter persönlich und unbeschränkt. Für viele ist die GbR ein unkomplizierter und kostengünstiger Start. Besonders bei freiberuflicher Tätigkeit fällt keine Gewerbesteuer an.
UG (haftungsbeschränkt)
Die UG ist besonders attraktiv für Gründer mit wenig Startkapital, denn sie kann schon ab 1 Euro Stammkapital gegründet werden. Sie ist körperschaftsteuerpflichtig und zahlt zusätzlich Gewerbesteuer. Eine Besonderheit ist die gesetzliche Rücklagenpflicht: 25 Prozent des Gewinns müssen zurückgelegt werden, bis das Stammkapital von 25.000 Euro erreicht ist. Gerade bei kleinen Gewinnen können die Kosten im Verhältnis jedoch höher sein.
GmbH
Die GmbH bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten bei der Steuerplanung, etwa durch die Kombination von Geschäftsführergehalt und Gewinnausschüttungen. Sie ist körperschaftsteuerpflichtig, zahlt Gewerbesteuer und kann je nach Situation auch Kapitalertragsteuer auslösen. Die Haftung ist auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt, was ein wichtiger Schutz für Unternehmer ist. Die GmbH eignet sich vor allem für Unternehmen mit höheren Gewinnen und langfristigen Plänen, beispielsweise auch für Holding-Strukturen.
Wann lohnt sich welche Rechtsform?
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Die GbR ist optimal, wenn du mit einem kleinen Team startest und überschaubare Risiken hast.
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Die UG eignet sich für Gründer, die wenig Kapital mitbringen, aber schnell wachsen möchten.
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Die GmbH ist sinnvoll bei höheren Umsätzen, wenn du von mehr Steuergestaltungsspielraum profitieren möchtest und deine Haftung begrenzen willst.
Beispiel aus der Praxis
Ein Unternehmer mit einem Gewinn von 50.000 Euro zahlt in einer GbR Einkommensteuer auf den Gewinn, während die gleiche Summe in einer UG mit Körperschaft- und Gewerbesteuer belastet wird. Das kann sich erheblich auf den Nettogewinn auswirken. In der GmbH wiederum kann durch geschickte Gehalts- und Ausschüttungsplanung oft eine steuerliche Optimierung erreicht werden.
Fazit: Keine „beste“ Rechtsform – sondern die passende für dich!
Die Wahl der Rechtsform hängt von vielen Faktoren ab: Umsatz, Gewinn, Investitionspläne und dein persönliches Haftungsrisiko. Eine individuelle Beratung hilft dir, diese Aspekte richtig einzuschätzen und die beste Entscheidung zu treffen.
Unser Tipp: Lass dich vor der Gründung steuerlich beraten, um Fehler zu vermeiden und Chancen optimal zu nutzen. Wir unterstützen dich gerne bei deinem Start in die Selbstständigkeit!